Warum Pfeifen Hörgeräte?

Hörgeräte sind eine wertvolle Hilfe bei Hörverlusten verschiedenster Ausprägungen, können heutzutage mit einem modernen und sehr dezenten Design punkten und wurden innerhalb der letzten Jahre enorm weiterentwickelt. Dennoch sorgen die technisch ausgefeilten Gerätschaften mitunter für Ärger, ein bekanntes Problem sind beispielsweise plötzliche Pfeiftöne. Doch wie entstehen die unangenehmen Geräusche, welche Ursachen stecken dahinter und was trägt zur Problemlösung bei?

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Rückkopplungen beim Hörgerät sorgen für die Pfeifgeräusche

Entstehen im Hörgerät unangenehme Pfeiftöne, so handelt es sich um sogenannte Rückkopplungen. Sie kommen häufig bei Hörgeräten vor, die entweder über keine Otoplastik – also ein Ohrpassstück – oder über undichte bzw. unzureichend verschlossene Otoplastiken verfügen. Davon können auch Im-Ohr-Hörgeräte betroffen sein. Eher selten kommen technische und/oder konstruktionsbedingte Gründe in Frage.

Im Detail entsteht die Rückkopplung dadurch, dass die vom Lautsprecher des Hörgerätes erzeugten Töne vom Gehörgang aus durch die undichte Otoplastik nach außen dringen, und dort nochmals von den Mikrofonen des Hörgerätes aufgenommen werden. Die bereits verstärkten Töne werden also erneut verstärkt, woraus schlussendlich eine Art akustische Schleife resultiert, die als Rückkopplungspfeifen wahrnehmbar ist.

Neben diesen häufigen Gründen können natürlich auch defekte Bestandteile des Hörgeräts für die Störungen verantwortlich sein. Sei es ein Riss im Gehäuse des Hörgerätes, oder z.B. der Defekt an einer sogenannten Lagerung. Helfen kann an dieser Stelle der Hörgeräteakustiker, der das Hörgerät entsprechend anpasst oder repariert.

Können Hörgeräteträger bei einer Rückkopplung selbst aktiv werden?

Grundsätzlich sollten technische Eingriffe oder Feinheiten bei der Einstellung des Hörgeräts dem Profi überlassen werden, dennoch können Träger einige Dinge im Vorfeld auch schon eigenständig überprüfen:

  • Weist das Hörgerät eventuell Verschmutzungen auf, die schnell entfernt werden können?
  • Sitzen die Otoplastik und das Hörgerät richtig?
  • Befinden sich am Hörschlauch oder am Gehäuse des Gerätes Risse, Farbveränderungen oder Verhärtungen?
  • Oder sind keine sichtbaren Defekte trotz ständigen Pfeifens vorhanden?
  • Hilfreich ist auch, wenn sich der Träger die Situationen notiert, in denen das Pfeifen auftritt.
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Um den Defekt zu beheben, ist der Gang zum Hörgeräteakustiker allerdings unumgänglich.

Dieser wird nach Überprüfung des Geräts auch kleinste Haarrisse oder sonstige Probleme entdecken und beheben können. Handelt es sich nicht um ein konkretes technisches Problem, so wird der Spezialist das Hörgerät ggf. neu justieren oder das Ohrpassstück bearbeiten bzw. erneuern.

Ein sorgsamer Umgang mit den sensiblen Geräten beugt Rückkopplungen und andere Störungen vor. Neben Routinechecks beim Akustiker empfiehlt sich auch die ordnungsgemäße Aufbewahrung und selbstverständlich die korrekte Anwendung der Hörsysteme.

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Vorbeugung von Rückkopplungen durch sorgsamen Umgang

Damit es im besten Fall gar nicht erst zu Rückkopplungen und Pfeifgeräuschen kommt, gilt es das sensible Gerät sorgsam zu behandeln. Neben Routinechecks beim Hörakustiker schließt dies auch die ordnungsgemäße Aufbewahrung und Anwendung mit ein. Gerade Feuchtigkeit kann dem Gerät zusetzen, weshalb es nicht im Badezimmer aufbewahrt werden sollte. Bei Bedarf schafft außerdem ein spezielles Trockengerät Abhilfe, wenn der Träger beispielsweise viel schwitzt oder das Hörgerät häufig Feuchtigkeit ausgesetzt ist.